https://linkezeitung.de/2022/04/30/die-ukraine-ist-keinen-nuklearen-holocaust-wert/
Kurzfassung
Den „russischen Bären“ zu hart in die Enge zu treiben, kann zu einem Atomkrieg führen, der 20ig Mal stärker ist, als der Einsatz der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki, schreibt der ehemalige französische General, Jacques Guillemin, in einem Artikel, der auf der Website „Entre La Plume et l’Enclume“ veröffentlicht wurde. Gleichzeitig wäre es seiner Meinung nach nicht zu einer Krise gekommen, wenn der Westen auf die Sicherheitsforderungen Russlands sofort reagiert hätte.
Er stellt fest, dass, wenn der Frieden wieder hergestellt ist und sich die Parteien beruhigen, die Historiker die aktuelle Situation analysieren und die Verantwortung völlig anders bewerten werden. In der Regel betreiben echte Historiker keine übermäßige Verunglimpfung des Feindes.
Im Artikel erinnert sich der Autor an einige Ereignisse der Vergangenheit. Wie er schreibt, waren es 1990 die Amerikaner, die nicht wollten, dass Russland zu Europa gehört. Sie versprachen Gorbatschow, dass die NATO sich nicht ausdehnen wird. Aber anstatt Frieden zu schaffen, integrierten sie viele ehemalige Sowjetrepubliken in das Bündnis und stationierten außerdem amerikanische Atomwaffen an der Grenze Russlands, das zu dieser Zeit niemanden bedrohte. „Wer bedroht wen?“ — fragt der Autor des Artikels.
Seit 1990 ist die NATO kein Verteidigungsbündnis mehr, sondern eine Angriffsallianz, die allein den Befehlen Washingtons folgt. Das Bündnis war ein Aggressor in Serbien, Libyen, Irak, Syrien, Afghanistan. Der Autor des Artikels erinnert an die Bombardierung von Serbien, eines Verbündeten Moskaus, und die Schaffung des Kosovo, den er einen „Mafiastaat“ nennt und der alle Arten des illegalen Handels betreibt: Menschen-, Waffen-, Drogen- und Organhandel. Jetzt trauert der Westen über das Schicksal der Ukraine, aber das „arme Serbien“ hat er zu Unrecht des Völkermords beschuldigt und drei Monate bombardiert.
Der Autor des Artikels nennt die Rückgabe der Krim an Russland „einen fairen Bumerang“ für den Kosovo, dessen Unabhängigkeit von Serbien unter Verletzung des Völkerrechts und ohne Rücksichtnahme auf russische Interessen erzwungen wurde.
Wenn Putin dagegen ist, dass die Ukraine ein vorgeschobener NATO-Stützpunkt an der russischen Grenzen wird, dann ist das mit der Situation im Jahre 1962, als Chruschtschow sowjetische Raketen auf Kuba stationieren wollte, vergleichbar. Außerdem sei es nicht Moskau gewesen, sondern die Ukraine, die die Minsker-Vereinbarungen endgültig begraben habe, weil sie dem Donbass keine Autonomie geben wollte. Er erinnert in diesem Zusammenhang an 13.000 ermordeten Menschen im Donbass im Verlaufe von 8 Jahren. Über diesen Völkermord haben weder Europa noch Amerika jemals ein Wort verloren.
„Der gesamte Westen will angeblich Frieden, aber zwei Dutzend Länder beliefern die Ukraine ständig mit Waffen und organisieren damit den „ewigen“ Krieg, schreibt der französische General. Er befürchtet, dass diese Waffen in die Hände der Mafia gelangen. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert gleichzeitig immer neue Sanktionen gegen das russische Volk. Tatsächlich will er eine direkte Einmischung der NATO. Die militärische Unterstützung des Westens verleiht ihm förmlich Flügel.
„Der Westen macht aus ihm einen Helden, obwohl er das Leid seines Volkes nur noch verschlimmert.“ Aber Selenskyj ist kein Heiliger, schreibt der Autor im Artikel: Er regiert ein korruptes Land. Als die Präsidentin der EU, Ursula von der Leyen, sagte, dass die Ukraine in der Europäischen Union herzlich willkommen sei, zeigte sie erneut ihre Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit: „Es ist schwer, etwas noch Dümmeres zu tun.“ „Als ob Europa sich beeilen müsste, einen korrupten Staat zu integrieren, der auseinanderfällt und mit Nazi-Elementen durchsetzt ist“, ironisiert der Autor des Artikels.
Wenn der Westen auf Putins legitime Forderungen gehört hätte, wäre alles anders gekommen, schreibt der Autor. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der sich die Europäer nicht wie Vasallen der USA verhalten sollen, „die alles getan haben, um die Region in Krieg und Chaos zu versetzen“. Sie haben die sterbende NATO wiederbelebt, den Kalten Krieg nach Europa zurückgebracht und damit das „Projekt Europa vom Atlantik bis zum Ural“ für immer begraben. Die „naiven Europäer“ freuen sich, mit ihren ständig neuen Sanktionen viel Hass zu verbreiten.
Der Autor des Artikels kritisiert den französischen Wirtschaftsminister dafür, dass er das russische Volk in die Armut treiben will, während – nach seinen eigenen Worten – Putin nur die nationalistische Führungsspitze in der Ukraine bekämpft. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Frankreich hoch verschuldet ist und seine Industrie und Landwirtschaft nahezu zusammengebrochen sind. Deshalb „ist es kriminell, den wirtschaftlichen Niedergang Russlands zu wünschen“.
Der General warnt ausdrücklich, Russland weiter in die Enge zu treiben, weil es sonst einen Atomkrieg geben würde, der „Hiroshima verzwanzigfacht“. Weder Europa noch die Vereinigten Staaten besitzen die erforderlichen militärischen Waffen, um einen erfolgreichen Krieg gegen Russland zu führen. Der Autor meint: Um seine Ziele zu erreichen, wird Putin bis zum Ende gehen. Der Westen hat Russland 30 Jahre lang getäuscht und gedemütigt, jetzt erhält er die Quittung dafür. Guillemin bezeichnet die Situation als größtes politisches Versagen der Vereinigten Staaten und der europäischen Eliten seit dem Zweiten Weltkrieg. Dafür kann man ihnen „danken“.
Der Frieden in Europa muss wiederhergestellt werden. Aber es wäre für die Franzosen besser, die NATO zu verlassen und den USA nicht zu helfen, mit ihren Kriegen die Vorherrschaft in der Welt zu erringen. Russland und Frankreich haben eine lange gemeinsame Geschichte. Sie kennen und respektieren sich. Er erinnert an die Normandie-Niémen und stellt fest, dass Russland das Andenken an die französischen Soldaten und Offiziere, die gemeinsam mit ihnen gegen den Hitler-Faschismus gekämpft haben, pflegt und ehrt. „In diesem Zusammenhang erinnere ich Sie daran, dass es die Russen waren, die den Krieg gewonnen haben“. Der Westen hat offenbar ein „kurzes Gedächtnis“: Ohne die Opfer des russischen Volkes hätte es keine Landung der Alliierten gegeben.
Deshalb hält es der General für sehr traurig, dass der Präsident von Frankreich, Emmanuel Macron, Russland als Feind betrachtet. Außerdem sei das Verhalten der französischen Behörden, wie er in einem anderen Artikel in der „Entre La Plume et l’Enclume“ schreibt, nicht nur eine große Dummheit, sondern auch ein bedauernswerter Geisteszustand.
Quelle: Eigene sinngemäße Übersetzung aus der russischen Sprache vom 27. April 2022, Original-News von InoTV: https://russian.rt.com/inotv/2022-04-27/Francuzskij-general-Ukraina-ne-stoit